Was den Preis für Vintage-Teile bestimmt
Es ist wie es ist– in der Mode wie in Sachen Trends kommt alles wieder. Und so verwundert es kaum, dass der Vintage-Trend stetig wächst. Welche Faktoren bestimmen aber den Preis vom künftigen Lieblingsstück? Wir von Styleyard haben uns mit Katharina Eppli im Auktionshaus Eppli in den Königssbaupassagen zu einem Gespräch getroffen. Sie ist Expertin für Vintagemode und konnte uns die eine oder andere Frage dazu beantworten.
Käufer und Verkäufer der Vintage-Liebhaberstücke
Bei manch horrenden Summen kommt man nicht um die Frage hin, wer solche Vintage-Stücke kauft und verkauft? Es sind unterschiedliche Zielgruppen, es gibt manche, die tatsächlich wegen des Geldes verkaufen. Die Mehrheit der Verkäufer sind aber diejenigen, die verkaufen um Platz im Schrank zu schaffen, um sich dann wiederum das aktuelle Trendpiece zu kaufen. Der Sekundärmarkt ist durch Digitalisierung und Social Media Kanäle viel schnelllebiger geworden, Trends von heute sind morgen bereits wieder „out“. Ein gegenwärtiges Beispiel ist die Saddle Bag vom Pariser Modehaus Dior. Sie wurde 1999 vom damaligen Chefdesigner John Galliano entworfen und im Jahr 2000 gelaunched. Spätestens als Carrie Bradschaw in Sex and the City nicht genug von der Saddle Bag bekommen konnte, flimmerte sie wöchentlich über unsere Bildschirme. Kreativdirektorin Maria Grazia Chiuri hatte die Icon-bag 2018 neu interpretiert und in der Herbst/Winter-Kollektion 2018/19 auf dem Laufsteg präsentiert.[1] Bevor der Hype ausgelöst wurde, konnte man die Taschen des vergangenen Jahrzehnts ab 150 Euro erstehen. Danach schossen die Preise für ein Vintagemodell teilweise auf tausende Euro in die Höhe.
Preisbestimmende Faktoren: Vintage-It-Pieces
Neben Trends machen sich auch Vorgänge in der Modewelt bemerkbar, wie etwa der Wechsel von Kreativdirektoren. Als sich die britische Modedesignerin Phoebe Philo 2017 von Céline verabschiedete wurde Hedi Slimane ihr Nachfolger. Dieser wandelte mit seinem Debüt kurzerhand ein kleines, aber nicht ganz unwesentliches Detail der Marke um: Das Accent aigu über dem Vokal e fehlte. Daraus entstand eine Bewegung auf Instagram, die unter dem Namen „Old Céline“[2] das Andenken an Phoebe Philo wahren wollte. Der Hype um die Teile von Philos alten Kollektionen war riesig, man riss sich darum.
Auch der Skandal, den das Designerduo Domenico Dolce und Stefano Gabbana mit ihrer Preview auf die geplante Modeschau in China auslösten, spürte Katharina Eppli im Store: „Asiatische Kundschaft wollte vehement kein Teil von D&G kaufen.“ Das verdeutlicht einmal mehr den direkten Draht vom Primärmarkt zum Sekundärmarkt und insbesondere die Fragilität eines Trends.
Vintage-Schätze online finden
Neben zahlreichen Boutiquen in den Städten haben auch diverse Onlineshops das boomende Geschäft für sich entdeckt. Für alle Designerfans lohnt sich der Blick in die Onlineshops in jedem Fall, denn selbst begehrte Teile wie die Saddle-Bag von Dior oder der GG Marmont Flap Bag von Gucci finden dort neue Besitzer. Auch kostspieligere Stücke, wie beispielsweise einer Birkin Bag von Hermès sind dort etwas günstiger erhältlich.
Die besten und vertrauenswürdigsten Shops findet ihr hier:
Hier findet man sogar eine Abteilung „shop her closet“, unter der bekannte Blogger ihre ausrangierten Designerlieblinge verkaufen. Darunter auch Xenia Adonts und Lisa Hahnbueck.
Vesitaire Collective
Diese Onlineshops bieten Artikel an, die vorher auf ihre Echtheit geprüft wurden. Neben dem Kauf von Designerlieblingen können auch eigene Schrankhüter verkauft werden.
Bei wem es nicht zwingend ein Designer-Vintage-Stück sein muss, sondern einfach auf den Retro-Look aus den 60ern bis 90ern steht, wird im Vintagemarkt im Stuttgarter Süden fündig.
Das Styleyardteam wünscht viel Spaß bei der Jagd auf Vintage-Schätze!
[1] Dior hat den 19. Juli 2018 zum „Tag der Saddle Bag“ auserkoren. (Anm. d. Red.)
[2] Auf Instagram: @oldcéline. (Anm. d. Red.)